Bericht vom 39. Magento Stammtisch Kiel am 9. Februar 2022
Beim ersten Magento Stammtisch im Jahr 2022 ging es um das Thema lokale Entwicklungsinstanzen. In den beiden Vorträgen des Abends wurden zwei unterschiedliche Lösungen vorgestellt und auch gleich live im Einsatz gezeigt: DDEV und Warden. Unter den gut zwei Dutzend gut gelaunten Teilnehmern in den zugeschalteten Homeoffices aus dem gesamten Bundesgebiet waren dem Thema entsprechend sehr viele Entwickler.
1. Vortrag: „DDEV im Magento Umfeld und DDEV extended“ von Christian Münch
Den Anfang machte Christian Münch von der netz98 GmbH. Er zeigte uns das containerbasierte DDEV, mit dem sich voll ausgestattete lokale Entwicklungsumgebungen im Handumdrehen installieren, konfigurieren und in Betrieb nehmen lassen. Damit können Workflows deutlich verschlankt und Deployment-Prozesse in verteilten Teams spürbar vereinfacht werden.
Bei der Installation von DDEV auf einem lokalen Webserver werden Docker Container eingerichtet, in denen diverse PHP-Versionen, der Mailcatcher Mailhog, Datenbank-Server (MySQL, MariaDB oder Postgres), Composer und mehr bereits einsatzbereit sind. Neben Magento und OpenMage Projekten lassen sich darin dann auch Shopware 6 Instanzen oder Content-Management-Systeme wie TYPO3, Drupal oder WordPress in einer jeweils ideal konfigurierten Umgebung auf dem lokalen System betreiben. Und als echte Open-Source-Lösung ist DDEV natürlich nach Bedarf erweiterbar. Wer im Nachhinein einen Blick auf die Slides werfen möchte, findet diese hier.
2. Vortrag: „Warden als lokales Magento Setup“ von Simon Sprankel und Ole Schäfer
Im Anschluss stellten Simon Sprankel und Ole Schäfer von der CustomGento GmbH mit Warden ein ähnlich gelagertes Open-Source-Tool vor. Auch mit Warden lässt sich ohne Aufwand eine Docker Umgebung mit allen benötigten Services installieren. Und auch Warden wird automatisiert in einer für den jeweiligen Anwendungsfall (Magento, OpenMage, Shopware oder etwa ein PHP-Framework) angepassten Ausführung aufgesetzt.
Sehr praktisch ist dabei, dass das Debugging mit Xdebug in einen separaten PHP-Container ausgelagert wird, was der Performance im Standard-Container sehr zugute kommt. Wie beim Einsatz von DDEV gestalten sich auch mit Warden die Workflows deutlich schlanker: Apache und Elasticsearch müssen nicht mehr aufwendig lokal installiert werden, das Umschalten der PHP-Version für die Arbeit an unterschiedlichen Projekten entfällt, es treten weniger Fehler und Unstimmigkeiten wegen abweichender Konfigurationen in Teams auf, Caching mit Varnish und Redis lässt sich lokal testen – und auch HTTPS wird unterstützt.
Ein Abend, der es in sich hatte
Beide Vorträge waren sehr dicht und durch den hohen Live-Anteil sehr praxisnah und anschaulich. Bei den Teilnehmern kam das sehr gut an und auf dieser großartigen Grundlage entwickelte sich im Anschluss eine sehr interessante Diskussion darüber, welches dieser beiden Tools denn nun das bessere sei. Über dieses überaus spannende Thema diskutierte die Runde noch weit in den immer späteren Abend – so lang, dass dieses Stammtischtreffen sogar noch später zu Ende ging als das bislang rekordverdächtige vorherige – die Weihnachtsedition 2021.